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Für einen UNESCO-Report haben Experten Anfang 2003 die Wasserqualität in 122 Ländern verglichen. Überraschendes Schlusslicht war Belgien, Deutschland landete als zweitschlechtester EU-Staat im Mittelfeld. Österreich belegt den hervorragenden 18. Platz im Gesamtranking.
Ursache für das ernüchternde Urteil für Belgien sei die schlechteQualität des Grundwassers, eine hohe Belastung durch Industrieabwässer und mangelhafte Wasserklärung, heißt es in dem Report. Das Land, Sitz vieler EU-Institutionen und Quelle berühmter Mineralwasser wie Spa und Chaudfontaine, liegt damit noch hinter Indien, Jordanien und neun afrikanischen Staaten, die gemeinsam mit dem europäischen Schlusslicht das dreckige Dutzend am Ende der Rangliste bilden.Als zweitschlechtestes EU-Land landete Deutschland in der Aufstellung der Vereinten Nationen immerhin noch auf dem 57. Rang. Die drei Spitzenplätze nehmen wenig überraschend Finnland, Kanada und Neuseeland ein. Doch dahinter, auf Rang vier, folgt schon Großbritannien, das lange Zeit für die starke Verschmutzung der Themse gerügt wurde.
Mit dem Report warnt die Uno vor einer dramatischen Wasserkrise, auf welche die Menschheit nach Einschätzung der Fachleute zusteuert. Schon jetzt ist die kostbare Ressource dem Bericht zufolge in vielen Ländern bedrohlich knapp: Während in Französisch-Guayana jedem Einwohner pro Jahr üppige 812 Kubikmeter Wasser zur Verfügung stehen, sind es im Gaza-Streifen nur 52 und in Kuweit gar nur zehn Kubikmeter.
“In den nächsten 20 Jahren wird die durchschnittliche weltweite Wasserversorgung pro Person voraussichtlich um ein Drittel sinken”, sagt UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura.
Der Klimawandel kann dem Bericht zufolge nur teilweise für die zunehmende Wasserknappheit verantwortlich gemacht werden. Hauptproblem sei nach wie vor mangelnde politische Initiative gegen die massive Wasserverschmutzung. |